Integration frühkindlicher Reflexe
Frühkindliche Reflexmuster, die sich bereits im Mutterleib entwickeln, werden vom Stammhirn aus gesteuert und bewirken eine optimale Ausreifung und Verknüpfung der Gehirnareale eines Kindes. Mit Hilfe der Reflexe kommt das Kind in die Welt, lernt seinen Kopf zu heben und zu drehen, entdeckt die Dreidimensionalität , lernt seine Arme und Beine in Kombination zu bewegen und die Bewegungen von Kopf, Augen und Händen miteinander bekannt zu machen.
Wenn diese reflektorischen Bewegungen nicht lange genug ausgeführt werden konnten, bleiben sie als reflektorische Restmuskelbewegungen aktiv und hindern das Kind somit an der Überführung dieser Bewegungsmuster in koordinierte willentlich gesteuerte und feinabgestimmte Bewegungen.
Jetzt können wir uns wahrscheinlich vorstellen, wie es einem Kind beim Abschreiben von der Tafel geht, dessen Reflexmuster weiterhin verlangt, dass sich der Arm streckt, wenn sich der Kopf streckt, indem er zur Tafel schaut. Dieses Kind ist nun ständig damit beschäftigt den Arm an Ort und Stelle zu halten beim Abschreiben von der Tafel und keiner bemerkt seine Mühe und Anstrengung. Natürlich sind die Kinder in ihrer Not erfinderisch, halten den Arm mit der anderen Hand fest, vermeiden das Abschreiben und versuchen möglichst alles akustisch zu erfassen ………..
Dann könnten sie allerdings Ärger bekommen, weil sie nicht ordentlich schreiben oder der geschriebene Text nicht exakt dem Original entspricht.
Die gute Nachricht ist – all diese reflektorischen Restbewegungen können durch gezielte Bewegungsübungen mit einem täglichen Aufwand von ca. 15 Minuten für Eltern und Kind wieder integriert werden.